Der Ignorant und der Wahnsinnige
Thomas BernhardRegie: Hermann Beil
Mit Julia Stemberger, Martin Schwab, Stefan Jürgens und weiteren
Dauer: ca. 2 Stunden, eine Pause
Beschreibung
In der Garderobe der Oper warten der trunksüchtige, halbblinde Vater und der Doktor, Ignorant und Wahnsinniger, auf das Erscheinen der Tochter, die an diesem Abend zum 222. Mal die Königin der Nacht in Mozarts „Zauberflöte“ singen wird. Von der Presse als Koloraturmaschine bezeichnet, leidet sie am Kunstbetrieb. Der Doktor, der auf das gestörte Verhältnis von Vater und Tochter einwirken möchte, füllt das Warten der Männer mit einem medizinischen Vortrag, bis endlich die Königin der Nacht erscheint ...
Thomas Bernhard gilt international als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Selbst ein hochmusikalischer Mensch, sind seine Stücke „gleichsam in symphonischen Sätzen komponiert“ (Zitat Carl Zuckmayer).
Mit seinem 1972 uraufgeführten Werk „Der Ignorant und der Wahnsinnige“ verfasst er eine Gegen„Zauberflöte“ und setzt sich mit der Thematik der Aufklärung, dem vorrangigen Thema in Mozarts Oper, kritisch auseinander. Das Stück besticht durch die musikalische Stimmführung seiner Figuren und enthält sowohl zahlreiche Anspielungen auf das Opernlibretto als auch detaillierte medizinische Beschreibungen. Kritisch reflektiert der Autor darin auch die Rolle der Kunstschaffenden, die dazu verdammt sind, sich im Kunstbetrieb zu verkaufen.
Hermann Beil hat als Bernhard-Spezialist zahlreiche Uraufführungen Thomas Bernhards begleitet. Mit dem Stück, das zum ersten Mal in Reichenau zu sehen ist, kehrt er als Regisseur zu den Festspielen zurück.
Die Aufführungsrechte liegen beim Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main
- Besetzung -
Regie: Hermann Beil
Bühne & Kostüme: Christof Cremer
Licht: Marcus Loran
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Königin der Nacht: Julia Stemberger
Vater: Martin Schwab
Doktor: Stefan Jürgens
Frau Vargo: Therese Affolter
Kellner Winter: Dirk Nocker